Donnerstag, 5. Juni 2014

REZENSION "Bitter Süß" von Ki-Ela Stories

Stella erwacht in einem Albtraum, sie findet sich gefesselt 
in einer Fabrikhalle wieder. Zunächst begreift sie nicht,
 was mit ihr geschehen ist, doch schnell realisiert sie, dass es
 sich nur um eine Entführung handeln kann. Sie befürchtet
 vor Angst durchzudrehen, zwei der Entführer behandeln
 sie sehr grob, doch der Dritte von ihnen ist anders.
 Sie fasst Vertrauen zu ihm, es entsteht eine Bindung
 zwischen ihnen. Eine Bindung, die so eng wird, dass
 sie Stellas weiteres Leben beeinflussen wird.


Seitenanzahl: 447        
Preis: 2,99 EUR



Cover:
Das Cover hat mich neugierig gemacht, doch ich finde man hätte etwas mehr rausholen können. Für mich wirkte es viel mehr, als säße eine traurige und verzweifelte Frau in einem Burgturm und schaut von dort aus einem vergittertem Fenster. Das was man aus dem Klappentext erfährt hätte ich damit nicht in Verbindung gebracht.

Meinung:
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, dass es in dem Buch überwiegend um die Entführung von Stella geht, doch der "Entführungsteil" beinhaltet nur ca. ein drittel des Buches. Dieser Teil hat mich unheimlich gefesselt und ich musste einfach immer weiter lesen. Die Kombination aus "böse Entführer" und "guter Entführer" war klasse. 
Ich habe immer mit Stella gezittert und für sie gehofft, dass nicht nur Entführer Nr. 1 und 2 kommen, doch auch wenn dies der Fall war, hat sich Nr. 3 danach immer rührend um sie gekümmert. 
In Stellas Lage würde ich wohl gucken, dass man mich so wenig wie möglich bemerkt oder auf mich aufmerksam wirkt, sie jedoch handelt gerne nach dem Motto "Wie kann ich wissen was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?", was für sie nicht immer schön endet, denn der Entführer den sie unter dem Namen 'Kevin' kennt, geht nicht gerade zimperlich mit ihr um.


'Sag mal spinn ich oder spinnt der?' schießt es mir durch den Kopf.

Während ihrer Gefangenschaft, hat ihr der dritte Entführer, denn sie nun unter dem Namen Nicolas kennt, denn nötigen Halt gegeben um nicht vollkommen zu verzweifeln, doch auch als sie wieder frei ist, geht er ihr nicht aus dem Kopf. 

Ich müsste ihn fürchten, aber ich tu es nicht. Ich müsste ihn hassen - ich kann es nicht. 

Der Zweite Teil des Buches ist genau so spannend, jedoch auf einer anderen Ebene. Hier erleben wir Stella wieder zu Hause bei ihrer Familie, doch obwohl sie allen Grund hat glücklich zu sein, ist sie es nicht. Ihr wird klar, wie wenig ihr ganzes Leben an Bedeutung hat, klar sie hat Geld, aber durch Nicolas weiß sie nun was wichtig im Leben ist. Die Entwicklung von Stella wird gerade an dieser Stelle sehr deutlich, von der zickigen, reichen Göre hat sie sich zu einem liebenswerten Charakter entwickelt, dem ich nur das beste gewünscht habe.  Doch wie kann sie mit jemandem zusammen sein, der einer ihrer Entführer war? Die Polizei darf nichts von Nicolas erfahren und auch Stella's Familie stellt ein großes Hindernis da, denn sie sind der festen Überzeugung, Nicolas ist nur hinter dem Geld her. Den Vater kann ich sehr gut verstehen, er hat nicht gesehen, wie sehr sich Nicolas für Stella eingesetzt hat. Jeder Vater und jede Mutter möchten ihr Kind vor potenziellen Gefahren schützen, doch dabei sollte man vorsichtig sein, wie weit man bereit ist dafür zu gehen, zumal seine Vermutung nicht bestätigt ist.

Auch in dieser Geschichte müssen Stella und Nicolas viele Hürden überwinden, doch gerade das ist es doch, was eine Liebe stärkt.  Die Liebesgeschichte zwischen Stella und Nicolas ist ungewöhnlich und atemberaubend. Das Ende war herzzerreißend, dass letzte Kapitel jedoch, indem man die Protagonisten fünf Jahre später erlebt, hätte meiner Meinung nach ganz weggelassen werden oder weiter ausgearbeitet werden sollen.

Charaktere:

Stella führt ein tolles Leben, ihr Vater ist reich und sie kann sich dadurch alles leisten was ihr Herz begehrt, doch nachdem sie entführt wurde beginnt ihre Fassade zu brechen und sie entwickelt sich zu einem tollen Charakter, der erkennt was wirklich im Leben zählt. 

Nicolas (Entführer 3) , obwohl er bei einer Straftat mitmacht, ist er kein schlechter Mensch. Er wurde von seinem Bruder in die Entführung hineingezogen, lediglich um Stella zu schützen und damit sein Bruder nicht ins Gefängnis muss, macht er bei der Sache mit.


Schreibstil:
Ki-Ela Stories hat mich mit ihrem wunderschönen Schreibstil gefesselt. Es ist wirklich unglaublich, ich habe das Buch an drei Abenden ausgelesen und habe das Gefühl, ein ganzes Leben der Protagonisten erlebt zu haben. 
Jeder Abschnitt des Buches war toll ausgearbeitet und weder zu kurz noch zu lang. Die Spannung war in den entsprechenden Abschnitten immer anders, was mich ganz gebannt mit sich gezogen hat.
Das Ende jedoch, fand ich zwar schön, jedoch auch ein wenig übertrieben. Stella hat innerhalb von fünf Jahren drei Kinder bekommen, stillt das letzte noch aber ist schon wieder schwanger. Wenn dieser Lebensabschnitt von Stella noch etwas mehr ausgearbeitet worden wäre, wäre das sicherlich schön gewesen, doch so hat es einfach viel zu schnell auf mich gewirkt.

"Bitter Süß" hat mir sehr gefallen und ist ein Buch welches ich garantiert nochmal lesen werde, dafür gibt es von mir 4,5 von 5 Pfötchen.






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