Mittwoch, 20. April 2016

REZENSION "Heißes Verlangen: Ein Winter-Quickie" von Janelle Denison

Er ist reich, er sieht gut aus und er hat einen ausgesprochen knackigen Körper. Adrian Wilde gehört zu den heißesten Typen, die man sich vorstellen kann. Kein Wunder, dass die Fotografin Chayse alles daransetzt, ihn für einen Charitykalender abzulichten, in dem sich die begehrtesten Junggesellen der Stadt nackt zeigen. Aber Adrian weigert sich. Wenn er schon die Hosen runterlassen soll, dann will er auch etwas geboten bekommen. Zu seiner Überraschung geht Chayse auf das durchaus unmoralische Angebot ein – mit ungeahnten Folgen …

Seitenanzahl: 101
Preis: 2,99 EUR
Verlag: Droemer Knaur [feelings]





Cover:

Heiß - Das bringt es hier auf den Punkt. Die Zweisamkeit eines Pärchens, das sich vollkommen fallen lässt. Insbesondere die Mimik der Frau zeigt Vertrauen und Hingabe.


Meinung:

Mit Chayse und Adrian treffen zwei hartnäckige Persönlichkeiten aufeinander, die nicht bereit sind, von ihrem Ziel abzurücken. Beide wirken tough, doch hinter ihren Fassaden lauert Schmerz, der sie in ihren Freiheiten einschränkt. Hinter dem äußeren Schein, dem freien und ungebundenen Leben, welches Adrian seit ein paar Jahren führt, hält er seine wahren Emotionen verborgen. Distanziertheit hat er gelebt - keine Erwartungen, keine Reue - nur körperliche Nähe die sich kalkulieren und abschätzen lässt, doch mit Chayse hat eine breitwillige Partnerin auf Zeit, seinen Reiz für ihn verloren.


You can run but you can't hide
Du kannst weglaufen, aber verstecken kannst du dich nicht ...

Wenn er etwas findet, das ihm gefällt und das er haben will, dann verfolgt er sein Ziel und schöpft sämtliche Möglichkeiten aus, um es zu bekommen. Unnachgiebig, starrsinnig, verflucht hartnäckig und risikofreudig.

Chayse hat Adrian für ihren Fotokalender als Ziel auserkoren. Sie liebt es zu fotografieren und damit die Persönlichkeit und das Handeln eines Menschen zu beobachten und einzufangen. Dennoch dient ihr die Kamera ebenfalls als eine Art Schutzschild. Ihre Willensstärke hat mich oftmals beeindruckt und auch ihre eigenen Erlebnisse und der Schmerz, mit dem sie tagtäglich zu kämpfen hat, helfen ihr, Adrian zu verstehen. Sie weiß, dass man von negativen Erfahrungen geleitet, falsche Entscheidungen trifft. Für beide ist ihr miteinander eine Hürde, derer sie sich anpassen und das Beste aus der Situation machen müssen.

>>Deine Ehrlichkeit ist ein erfrischender und absolut nobler Zug<<, brummte Adrian trocken und warf seinem Cousin einen tadelnden Blick zu. >>Aber beim nächsten Mal: Lüg bitte!<<

Adrians Narben sind sichtbar auf seinem Körper, Chayses hingegen liegen in ihrem Innern verborgen. Sie hat nicht das Bedürfnis, irgendjemanden so nahe an sich heranzulassen, dass die Wunden entdeckt werden. Genau deshalb sind ihre Beziehungen nie von Dauer gewesen. Bevor sie ihr Herz verschenkt und sich geöffnet hat, auf für den möglichen Verlust oder die Zurückweisung, die sie nie wieder erleben möchte. Denn sie weiß, dass Adrian diese Macht besitzt.

>>Und was dich betrifft: Du bist umsonst gekommen, und du solltest deinen süßen kleinen Hintern wieder nach Chicago bewegen, bevor ich dich zu Freiwild erkläre und die Jagdsaison eröffne.<<

Adrian braucht immer die volle Kontrolle, doch Chayse nimmt ihn diese oftmals durch ihre sprunghaften Entscheidungen aus der Hand. Um ihr Zeil zu erreichen, ist sie bereit, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen, ist bereit einzustecken, was er austeilt und ihm zurückzuzahlen, was er verdient.

Entschlossen, ehrgeizig und ein hitziges Temperament auf beiden Seiten. Ladys, es wird heiß ;) 


Charaktere:

Chayse [The Wild One] hat ihr bisheriges Leben nicht gemeistert, indem sie vor Auseinandersetzungen geflohen ist oder sich von irgendjemanden hat zwingen lassen, etwas, das ihr wichtig ist, aufzugeben. Im Alter von vierzehn Jahren hat sie durch einen Verlust gelernt, resolut und stark zu sein. Ihre Mutter hätte ihr in der Zeit zumindest versuchen müssen eine Stütze zu sein, sich gegenseitig aufzufangen, doch diese hat sich emotional vollkommen zurückgezogen. Sie ist allein zurückgeblieben und seither auf der Suche nach einem Platz, wo sie hingehörte und Wärme und Geborgenheit erfährt. Sie hat gelernt, sich auf niemand anderes zu verlassen, als auf sich selbst und hat den Mut entwickelt, Chancen zu ergreifen und für das zu kämpfen, woran sie glaubt.

Adrian ist Stärke und Sportlichkeit, gepaart mit einer unbezähmbaren Wildheit. Er hat Wunden die äußerlich verheilt sind, aber innerlich mit frischen und schmerzhaften Erinnerungen verbunden sind. Diese Erinnerungen sind der Grund für die Schutzmauer, die er zwischen sich und Chayse errichtet hat, ebenso wie seine trotzige Wut. Wie lang wird er diese aufrecht erhalten, bis er seinem Herzen die Freiheit zugesteht, welche ihm sein Verstand verwehrt?


Schreibstil:

Janelle Denison hat mit Chayse und Adrian zwei Hitzköpfe geschaffen, die ich unglaublich lieb gewonnen habe. Verpackt in eine Geschichte mit Spannung, Emotionen und sinnlichem Knistern war das Lesevergnügen viel zu schnell vorbei.

Sehr schön zur Geltung gekommen ist hier, dass Ängste und Zweifel uns einschränken, hemmen und letztendlich dazu führen, dass wir unserem eigenen Glück selbst im Wege stehen. Etwas, was von außen betrachtet leicht zu sagen ist, aber den Mut und die Stärke aufzubringen aus seinem eigenen, kleinen Habitat auszubrechen ist ein bemerkenswerter Schritt, den beide in ihrer Entwicklung gemeinsam durchlaufen. Gespickt mit Höhen und Tiefen, wie sie das Leben für uns bereithält.


Bewertung:




Zur Autorin:

Janelle Denison schreibt seit über zwanzig Jahren Romane. Für ihre Werke hat sie bereits den „National Readers Choice Award“ und zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern, einem Hund und zwei Katzen in Kalifornien.




Danke!










Original Titel:
The Wilde One (Wilde Series)

Original Cover


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